Fehlerhafte Prognosen führen zu zweifelhaften Entscheidungen und gefährden Branchen wie die Stahlindustrie
Montag, 03 Januar 2011 01:00 Publiziert in Aktuelle NewsKrupp Hellseher und „Experten“ haben beim Jahreswechsel Konjunktur
Die Hellseher sind wieder aktiv und unter uns! Immer zum Jahreswechsel vernehmen wir den sich stets wiederholenden Unfug: Einige Medien entwickeln erstaunliche Fähigkeiten und präsentieren uns Jahresschlussausgaben mit einer geradezu prophetenhaften Weitsicht der Wahrsagung durch Hellseher! So macht etwa ein ansonsten durchaus seriöses Wirtschaftsmagazin auf seiner Titelseite mit der Aussage „So wird 2011“ auf und bezieht dabei – einmal in Fahrt – gleich das nächste Jahrzehnt mit ein. Die Fachpostille prophezeite bereits vor einem Jahr die Entwicklung von Konjunktur, Märkte, Branchen und Unternehmen für das vergangene Jahr 2010 und lag so ziemlich daneben und befand sich damit in bester Gesellschaft mit Gutachtern aller möglichen Institutionen und, wie könnte es auch anders sein, der selbsternannten „Experten“. Das erwähnte Wirtschaftsmagazin attestierte vor einem Jahr immerhin eine Erholung aus dem tiefen Fall im Soge der Finanz- und Wirtschaftskrise – aber sie wirke zittrig und „schwungvoll geht anders“. Die Exportlokomotive Deutschland habe eine zu schwache Lok, um Investitionen mitzuziehen.
Unverständliche Bafin-Entscheidung zum Übernahmeangebot der ACS für Hochtief:
Mittwoch, 01 Dezember 2010 01:00 Publiziert in Aktuelle NewsRussisches Roulette: Hochtief-Aktionäre haben die Wahl
Seit Wochen erleben wir mit guten Argumenten den Kampf des Hochtief-Managements für die weitere Selbständigkeit des deutschen Marktführers in der Baubranche. Der spanische Baukonzern ACS, bisher schon Grossaktionär bei der Hochtief AG, will die mehrheitliche Kontrolle bei den Essenern. Mit – vorsichtig ausgedrückt – zumindest fragwürdigen Methoden, die aber aufgrund einer Gesetzeslücke im deutschen Übernahmerecht legal sind, wollen die Spanier zum Ziel kommen. Nachdem die deutsche Politik keinen Reformbedarf bei der Schließung der Gesetzeslücke (siehe unter Referenzen) sah, ruhten die Hochtief-Hoffnungen bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die über den ACS-Vorstoß zu befinden hatte.
Quo vadis Deutschland – Land der Ideen oder Land der Hysterien
Donnerstag, 30 September 2010 02:00 Publiziert in Aktuelle NewsSchaffen wir unsere Industrie ab?
Vor fünf Jahren wurde durch eine Kooperation zwischen der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft die Initiative „Land der Ideen“ gestartet. In einem Klima negativer Grundströmungen und im Vorfeld der 2006 in Deutschland stattfindenden Fußball-WM wollte man die Chance nutzen, unserem Land zu einem besseren Image zu verhelfen. Die Marke Deutschland sollte besser positioniert werden. Die Menschen im Land der Denker und Erfinder, so die Hoffnung, könnten wieder stärker an das Leistungsvermögen mit Innovationen, Spitzenforschung und herausragenden Leistungen durch die Unternehmen erinnert werden. Der Ansatz war und ist richtig! Doch wie stellt sich Deutschland als Land der Ideen, die in die Zukunft tragen sollen, heute, im Jahr 2010, dar?
Die Deutschen und der Protest – Reizfelder Energie und Infrastruktur
Wohin driftet unsere Gesellschaft ab? Entwickeln sich die Deutschen immer mehr zu einem Volk der Verhinderer, Angsthasen und Verweigerer? Tatsächlich sind größere Projekte der Infrastruktur ohne Auseinandersetzungen, oft über Jahre, in Deutschland nicht mehr vorstellbar. Dabei wird auch der Instanzenweg der Gerichte, notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht, in Anspruch genommen. Gut organisierte „Initiativen“ schießen dabei weit über berechtigte Anliegen hinaus und schädigen der Volkswirtschaft enorm.
Christian Wulff ist neuer Bundespräsident:
Donnerstag, 01 Juli 2010 02:00 Publiziert in Aktuelle NewsBlamables Geschachere im Umfeld der Wahl
Im dritten Wahlgang hat es dann sogar eindrucksvoll geklappt: Mit 625 Stimmen erhielt Christian Wulff sogar eine absolute Mehrheit. Doch das gestrige Procedere um die Wahl war alles andere als eine Sternstunde der Demokratie und völlig zu Recht schreibt die „Neue Zürcher Zeitung“ in ihrem Kommentar von einem Wahltheater. Es war schlimmer! Es war ein Geschachere um die Frage, wie könnte man die Wahldelegierten der Linken doch noch dazu bewegen, ihre Stimme dem braven Joachim Gauck zu geben.
Kritik und Denkmalschutz
Nun auch das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland! Bundespräsident Horst Köhler trat zurück und er begründete dies mit dem fehlenden Respekt gegenüber seiner Person als Amtsträger und Verfassungsorgan. Der einmalige Vorgang des Rücktritts des Staatsoberhauptes hat eigentlich zwei Fragen aufgeworfen:
Erstens, wie gehen Medien, Öffentlichkeit und politische Parteien mit unserem Staatsoberhaupt um und steht gar der Bundespräsident unter Denkmalschutz?
Zweitens, unabhängig von der Wertung der ersten Frage, steht im Raum: Kann der Bundespräsident in einer kritischen Situation der Bundesrepublik Deutschland, Land und Leute gewissermaßen „fluchtartig“ verlassen und im Stich lassen?
Ramsauer und die Aschewolke
Eigentlich war es peinlich. Und zwar vor allem für den Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), der es in einem ARD-Brennpunkt zum Thema Aschewolke schlicht an Benehmen hat fehlen lassen. Der Hintergrund war, dass einige Luftverkehrsgesellschaften das Flugverbot infolge der Aschewolke kritisierten. Auch die Lufthansa wies darauf hin, dass das Flugverbot ausschließlich auf Computerberechnungen beruhe. Dadurch aber entstehe ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden in Milliardenhöhe. Die Lufthansa forderte daher vor einem Flugverbot verlässliche Messungen. Dies darf man erstens sagen; wir haben schließlich noch kein Denkverbot und zweitens ist der entstandene Schaden real.
Roland Koch wirft hin
Just im Umfeld des höchsten Feiertages in Deutschlands einziger Weltstadt, am Wälchestag in Frankfurt, hat Roland Koch in der nur wenige Kilometer von Frankfurt entfernten hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden seinen Rückzug als Ministerpräsident des Landes Hessen und als Parteivorsitzender der hessischen CDU bekanntgegeben. Diese Entscheidung ist viel mehr als „nur“ ein Signal. Roland Koch wird also demnächst nicht mehr im ehemaligen Wiesbadener Schloss der Herzöge von Nassau (einer der schönsten deutschen Landtage) politische Reden und Regierungserklärungen abgeben und auch in der bombastischen Staatskanzlei im ehemaligen Grandhotel Rose, gegenüber vom Wiesbadener Kochbrunnenplatz, wird er seinen Schreibtisch räumen.
Die Mär von der chinesischen Qualität
Alstom und der Supergau
Eigentlich gehört der französische Alstom-Konzern zu dem kleinen Kreis der renommierten Hersteller schlüsselfertiger Kraftwerke. Die Hauptwettbewerber sind Siemens, GE und die Japaner Hitachi und Toshiba. Früher gehörten dazu noch die gute alte AEG und natürlich auch BBC, die heutige ABB, die sich aber von ihren Erzeugungstechnologien (aus heutiger Sicht wohl eine falsche Entscheidung) trennte. Die riesige moderne Turbinenfabrik von ABB in Mannheim gehört heute zu Alstom.
Euro, Griechenland und das EU-Rettungspaket
Zehn „Fachleute“ – zehn Meinungen
Der Boulevard und die Schwätzer haben einmal wieder Hochkonjunktur! Medienvertreter, pensionierte und aktive Politiker aller Couleur, Moderatorinnen von Talkshows, Banker und Altbanker, Wirtschaftsweise und Ökonomen – sie alle haben zu den derzeitigen Problemen um Griechenland und zum in der Tat riesigen Rettungspaket der EU viel zu sagen. Während die einen fast schon unsinnig eine Inflation herbeizetern, sind andere am Kochen der Suppe aus verschiedenen Gründen interessiert.