Gehässigkeiten in den Medien
Die jetzige vermeintliche Konfrontation ist auch nicht neu. Dies war insbesondere bei der Wahl von Georg W. Bush zum US-Präsidenten nicht anders. Der damalige Wunschkandidat der Medien, Al Gore, verlor die Wahl im Jahr 2000. Bush wurde vier Jahre später eindrucksvoll bestätigt und war fortan der „Lieblingsfeind“, insbesondere in den deutschen Medien. Die „Süddeutsche Zeitung“ bezeichnete ihn als tapsigen Clown – heute ist für den Chefredakteur der „Zeit“ der Sieger Trump ein „Horror-Clown“. Wie man sieht: alles schon einmal dagewesen …
Natürlich gibt es junge Leute, die in ihrem Frust, weil ihre Kandidatin Clinton verloren hat, in Großstädten demonstrieren. Dies kennt man auch aus verschiedenen Anlässen in Hamburg, Berlin oder Köln. Fakt ist, was der noch amtierende Präsident Barack Obama sagte: „Wir sind nicht zuerst Demokraten oder zuerst Republikaner. Als erstes sind wir alle Amerikaner.“ Die Wahl ist geschlagen, es ging heftig, teilweise auch unter der Gürtellinie, in der Argumentation zu – jetzt ist wieder Normalität angesagt. Sowohl Trump als auch Clinton haben sich auch folgerichtig nach der Wahl ihre Unterstützung zugesagt. Wahlkampfgezeter war gestern: THIS IS AMERICA!
Schade für das Geld
Insbesondere auch in Deutschland lagen die Institute, Meinungsforscher, natürlich auch die Medien und vor allem das politische Berliner Establishment, in ihrer Einschätzung völlig daneben. Man fragt sich, für was überhaupt noch Geld für Meinungsforscher ausgegeben wird. Sie lagen beim Brexit daneben, vorher in Israel, wo Netanjahu als Premier bestätigt wurde, und jetzt bei der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten. Noch vor wenigen Wochen galt Trump in Medien und TV-Plauderstunden und selbst im Lager der Parteien der Bundesregierung als chancenloser Zählkandidat. In den Fernseh-Plauderstunden – anders kann man ja das niveaulose Palaver in den Talkshows nicht nennen – gaben Intellektuelle ihre Weisheiten zu Trump preis!
Tölpelhafte Reaktionen
Wie reagierte jetzt nach dem Triumph von Trump das politische Berlin? Zu registrieren war eine abgrundtiefe Ablehnung von Trump bis hinauf in die höchsten Spitzen. Es ist schleierhaft, wie man so tölpelhaft sich anstellen kann – denn man muss ja schließlich mit dem neuen Hausherr im Weißen Haus auskommen, ob es den Deutschen gefällt oder nicht. Wie kann ein „Chefdiplomat“ wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier so naiv sein und Donald Trump als „Hassprediger“ bezeichnen? Deutschland ist auf die – auch atmosphärische – gute Zusammenarbeit mit der Führungsmacht der NATO, dies sind die USA, dringend angewiesen. Die USA umgekehrt brauchen Deutschland nicht unbedingt.
Wie kann ein Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel – gleichzeitig Vizekanzler – so die Kontrolle verlieren, dass er gegenüber der Funke-Mediengruppe folgendes sagte: „Trump ist der Vorreiter einer neuen autoritären und chauvinistischen Internationalen“. Solche Gehässigkeiten gegenüber dem künftigen Präsidenten werden natürlich im Umfeld der amerikanischen Administration genau registriert. In Anlehnung von „Mein Gott Walter“ könnte man auch sagen „Mein Gott Sigmar – die USA sind unser wichtigster Handelspartner und natürlich die größte Volkswirtschaft der Erde“. Die Deutschen brauchen die USA – auf allen Gebieten, insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Terror und Wirtschaft –, die USA nicht unbedingt Deutschland. Mehr denn je benötigen die deutschen Unternehmen ein gutes Klima für die wirtschaftlichen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten. So oft, wie jetzt nach seinen Angriffen gegen Trump, kann der Bundeswirtschaftsminister gar keine Kratzfüße gegenüber der Führung der USA machen, wie es notwendig ist, um den Schaden, den er jetzt verursachte, einigermaßen zu korrigieren.
Auch die Verteidigungsministerin von der Leyen war vom Ergebnis für Trump „schwer geschockt“ – vielleicht auch deshalb, weil Deutschland wohl mehr Engagement zeigen muss, denn der künftige Präsident der Vereinigten Staaten hat ja bereits angekündigt, dass die Europäer in erster Linie selbst für ihre Sicherheit verantwortlich seien und sich nicht automatisch auf den großen Bruder USA verlassen dürften. Schließlich gab der Provinzpolitiker Norbert Röttgen (CDU) seinen Senf dazu. Trump, so Röttgen, würde zur tiefsten Entfremdung in den Beziehungen Deutschlands zu den USA führen; er sprach gar von einer historischen Belastung.
Großzügige Bundeskanzlerin
Geradezu albern wirkte die Bundeskanzlerin in ihrem Statement zum Wahlergebnis in den USA. Sie rief Trump indirekt zur Einhaltung demokratischer Grundwerte auf: „Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika eine enge Zusammenarbeit an“, sagte sie. Potz Gewitter – wie nobel und großzügig von der Kanzlerin gegenüber dem künftigen Präsidenten der USA kann man da nur sagen! Wie weltfremd sind nur die führenden Politiker Deutschlands. Als ob der Präsident der größten Wirtschafts- und Militärmacht auf die Gnade der Kanzlerin angewiesen wäre.