Neue Konfrontation gegen China
So unnötig wie ein Kropf
In wenigen Wochen, am 11. Oktober 2022, sollte eigentlich eine diplomatische und wirtschaftliche Erfolgsgeschichte gefeiert werden, nämlich das 50-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China. Walter Scheel, der damalige Außenminister Deutschlands, unterzeichnete 1972 in Peking die Vereinbarung zur Aufnahme der diplomatischen Beziehungen. Doch 50 Jahre später hat die aktuelle deutsche Außenministerin Baerbock auch nicht ansatzweise das Format ihres damaligen Amtsvorgängers Scheel und gefällt sich in der Rolle der Befeuerung eines gefährlichen China-Bashing. Leider machen die deutschen Medien überwiegend kritiklos mit. Eigentlich unverständlich und unverantwortlich.
Konflikte und Sanktionen gegen China?
Das Letzte, was Deutschland jetzt gebrauchen kann
Deutschland steht derzeit wegen der Erdgaskrise mit dem Rücken zur Wand. Komplette Branchen wie die Chemie mit ihrer Querschnittsfunktion für fast alle weiteren Branchen stehen ohne Gas vor einem wirtschaftlichen Supergau. Einige Wirtschaftsverbände erwarten einen starken Anstieg der deutschen Arbeitslosenziffern bis zu 5,6 Millionen, wenn sich die derzeitige Energiekrise weiter zuspitzt. Die wegen der Ukraine erfolgten Sanktionen erweisen sich zum Teil als Eigentore. Die Ampelkoalition schwört die Deutschen auf schwierige Zeiten ein. Wir werden alle ärmer – diese Hiobsbotschaften werden ganz offen von der Bundesregierung kommuniziert. Der jüngste G7-Gipfel hat auch keine Dialogbereitschaft zur Lösung der Krise, die einige Ökonomen bereits als die schlimmste seit Menschengedenken bezeichnen, gezeigt. Im Gegenteil: Aus Sturheit setzt in Nibelungentreue auch die Bundesregierung auf eine „Kraftmeierei“, inzwischen sogar und leider auch gegenüber China! Wohin soll dies nur führen?
Hysterien und Apokalypse
Droht ein 3. Weltkrieg wegen der Ukraine?
Wir leben in einer Welt der Hysterien. Drei Beispiele: Infolge der Klimakrise wird der bevorstehende Weltuntergang (fünf Minuten vor zwölf – dies seit 30 Jahren) prophezeit und neben der „Never endig story“ Corona hat es jetzt die Ukraine-Krise geschafft, für Angst und Unsicherheit zu sorgen.Glaubt man den Amerikanern und der NATO, steht unmittelbar der Einmarsch Russlands in die Ukraine bevor. Die Medien sorgen bei der Panikmache für eine entsprechende Wahrnehmung! Die Dementis Russlands werden ignoriert.
Der G7-Gipfel, die EU und China
Die Welt braucht ein koordiniertes Handeln – kein kontraproduktives China-Bashing
Die großen globalen Herausforderungen unserer Zeit, nämlich die Bekämpfung der Corona-Pandemie, die nach Covid-19 notwendige Reparatur der Wirtschaft, das Ziel einer global weitgehend klimafreundlichen Welt und schließlich der Abbau des Protektionismus als Friedensprojekt: all dies erfordert ein international abgestimmtes Handeln und zwar unter Einschluss Chinas.
Die USA unter Joe Biden
Tektonische Verschiebungen – die EU, China und Russland
Grundsätzlich hat eine US-Präsidenten-Wahl immer besondere Auswirkungen in die deutsche und europäische Politik. Das weltweite politische Koordinatensystem wird wesentlich durch die jeweilige politische Führung im Weißen Haus in Washington beeinflusst. Wird die globale Politik (und damit auch die Wirtschaft) unter Präsident Joe Biden wieder stärker durch eine atlantische Brücke zwischen den Vereinigten Staaten und den EU-Ländern inklusive dem Vereinigten Königreich geprägt? Werden die USA wieder „America First“ aufgeben – was eher unwahrscheinlich ist, weil die Vereinigten Staaten ihren Führungsanspruch auch unter Joe Biden behaupten wollen – oder stehen unter dem neuen Präsidenten, wie bereits unter Barack Obama, die Asien-Pazifik-Staaten mehr im Fokus? Dafür spricht viel.