So erwartet die wichtige Branche Elektrotechnik für das gesamte Jahr 2010 immerhin einen Umsatzzuwachs von 5% und selbst der so arg von der Wirtschaftskrise betroffene deutsche Maschinen- und Anlagenbau, eine Schlüsselbranche der deutschen Volkswirtschaft, geht nach den starken Einbrüchen in den Krisenjahren zumindest wieder von einer "schwarzen Null" aus. Wichtiger sind jedoch die Stimmungsbarometer der Energie- und vor allem der Bauwirtschaft. Ein klares Indiz für die Erholung der Wirtschaft war etwa im 1. Quartal 2010 der Anstieg des industriellen Strom- und Gasverbrauches um 5% (Quelle BDEW). Vielleicht ein noch besseres Stimmungsbarometer stellt die Entwicklung der Baubranche und der Hersteller von Baumaschinen, Baufahrzeugen und Baugeräten dar. So berichtet die jüngst in München stattgefundene BAUMA 2010 von Rekordmarken bei der Anzahl der Aussteller und der gemieteten Ausstellungsflächen. Auch die repräsentative Befragung der Aussteller durch TNS-Infratest zeigt, dass die BAUMA 2010 als Weltleitmesse die Stimmungswende nach dem Krisenjahr 2009 markiert. Immerhin erwartet die Hälfte der Aussteller eine Verbesserung der Entwicklung der wirtschaftlichen Situation in der nahen Zukunft. Auch der VDMA-Geschäftsführer des Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen, Joachim Schmid, hat in einem Interview mit dem Branchenblatt "Allgemeine Bauzeitung" darauf hingewiesen, dass die Talsohle durchschritten sei. Marktvolumen und Marktpositionen, so Schmid, könnten die Hersteller von Baumaschinen und Baugeräten wieder "realistisch einschätzen". Dabei setzen die Unternehmen vor allem auch auf die gesamte asiatische Region. Hier würden vor allem China und Indien das Tempo des Wachstums bestimmen.
In der Tat spiegelt die Baubranche wie nur wenige die Entwicklung der Konjunktur wider. Wenn gebaut wird, braucht man vieles: Baustoffe, Stahl, Glas, Anlagen und vor allem natürlich für die Baufirmen die Gerätschaft inkl. der Baufahrzeuge. Im privaten Sektor reklamiert allerdings Klaus Wübbenhorst, Chef des Marktforschungsunternehmens GfK, die fehlende Planungssicherheit der privaten Verbraucher, die notwendig ist, um den privaten Konsum anzukurbeln. "Nur wenn den Haushalten klar ist, wie sich ihre finanzielle Lage künftig entwickeln wird, werden sie auch wieder eher bereit sein, zu konsumieren und das Angstsparen ein Stück weit zurückzufahren." Dies gilt vor allem auch für private Autokäufe. Auch die Automobilindustrie beginnt, das Tal der Tränen zu verlassen. Denn der Wachstumstreiber, die für Deutschland so wichtige Automobilindustrie, ist eindeutig auch hier China.