WirtschaftsReport Februar 2019
Fußball: Das große Geschäft
Der Ball rollt wieder
Endlich wieder Fußball – seit 24. August spielen die Bundesligisten wieder um Punkte. Doch die angeblich „schönste Nebensache der Welt“ wurde schon lange zu einem knallharten Business. Opas Sonntagsvergnügen (damals wurde vorwiegend am Sonntag gespielt) mit einer Identifikationsbildung in den frühen Nachkriegsjahren ist Geschichte. Fußball gespielt wird natürlich immer noch – aber er wurde zum Background des großen magischen Dreiecks Fußball – Wirtschaft – Medien. Die wirtschaftliche Dimension des bezahlten Fußballs entspricht einem globalen Großunternehmen. Nach einer Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte generieren allein die fünf wichtigsten Ligen in Europa (England, Spanien, Frankreich, Italien und natürlich Deutschland) einen Umsatz von 15 Milliarden Euro. Allein auf die Bundesliga entfallen davon 2,8 Milliarden Euro und auf Deutschlands „Branchenführer“ FC Bayern ca. 590 Millionen Euro.
Der Handelspartner China
Schwierig aber wichtig
Vor dem Hintergrund protektionistischer Tendenzen und des Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten, war der jüngste Besuch des chinesischen Premiers Li Keqiang in Berlin auch ein Versuch, Interessen mit Deutschland zu bündeln. Doch nachdem vor wenigen Tagen die Bundesregierung bei zwei geplanten chinesischen Investitionen in Deutschland den Stecker zog, war die Verwunderung nicht nur bei den Chinesen zu registrieren. Ausgerechnet der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI), der in der Vergangenheit sogar Schutzzölle gegen chinesisches Dumping forderte, machte jetzt einen Kniefall vor den Chinesen und entschuldigte sich quasi für das Verhalten der Bundesregierung beim Verhindern der chinesischen Investitionen. Derartige Entscheidungen bergen die „Gefahr, das Klima für Auslandsinvestitionen zu beeinträchtigen“, sagte Dr. Stefan Mair, immerhin Mitglied der BDI-Geschäftsführung.
Deutsche Automobilindustrie vor großen Herausforderungen
VDA-Branchenverband will angeschlagenen Ruf verbessern
Deutschland wichtigste Branche, die Automobilindustrie, kämpft nach den Dieseldiskussionen um Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Gleichzeitig fordert der Verband der Automobilindustrie (VDA) eine Versachlichung der immer noch kontrovers geführten Debatten um die Emissionen im Straßenverkehr. Dies waren, neben der Marktpositionierung der deutschen Autobauer inkl. der Zulieferer, die Kernbotschaften des neuen VDA-Präsidenten Bernhard Mattes am 3 Juli 2018 auf der Halbjahrespressekonferenz des Verbands.
Kaufentscheidung muss beim Verbraucher liegen:
Kampf der Giganten – Kampf um die Regale
Zwischen Nestlé, dem größten Nahrungsmittelkonzern der Welt, und der deutschen Edeka-Gruppe ist ein Kampf um die Regale ausgebrochen. Neu ist dies nicht, die großen Discounter haben schon immer mit ihrer Einkaufsmacht, kleinere Hersteller an die Wand gedrückt. Entweder mussten dann kleine mittelständische Produzenten sich dem Preisdiktat beugen oder eventuell – so sie sich zu stark abhängig machten – „über den Jordan“ gehen. Es sei denn, dass Qualitätsprofil des kleinen Lieferanten ist so hoch, dass auch Einkaufsgiganten einlenken müssen, wollen sie ihre Endkunden nicht verlieren. Völlig anders sieht es aus, wenn es, wie jetzt aktuell, zu Auseinandersetzungen der Handelsriesen mit Giganten auf der Produktionsseite, etwa Nestlé, Unilever oder Coca Cola, kommt.