Nicht um jeden Preis mit der SPD
Bei der kritischen Nachbetrachtung des Bonner SPD-Sonderparteitages (Thema war eine evtl. erneute „Große Koalition) kann das Ergebnis nur lauten: Freunde auf beiden Seiten, also Unionsparteien und SPD, lasst die Finger davon! Die Sozialdemokratie ist gespalten und ein unsicherer Kantonist geworden; es ist noch eine offene Frage, ob die Parteibasis einem Koalitionsvertrag ihrer Parteioberen überhaupt zustimmt! Aber auch bei den Unionsparteien, auch beim Rest des wegen des Kurses der Kanzlerin immer kleiner werdenden konservativ-bürgerlichen Wählerspektrums der Union, hält sich die Zustimmung zu einer neuen GroKo in Grenzen. Der Präsident des einflussreichen Wirtschaftsrates der CDU, der Unternehmer Werner M. Bahlsen, hat bei einer neuen Koalition mit dem labilen Partner SPD seine berechtigten und begründeten Zweifel. Die SPD ist unter ihrem Vorsitzenden Martin Schulz in der Tat weder zuverlässig noch berechenbar; heute so, morgen so und übermorgen wieder anders! Und längst ist die Sozialdemokratie – das Abstimmungsergebnis in Bonn zeigte es – auch ideologisch auseinandergedriftet. Aber es sind nicht nur die berechtigten Bedenken des CDU-Wirtschaftsrates zur wankelmütigen SPD, die eine neue GroKo fragwürdig erscheinen lassen.
Adieu für die konventionelle deutsche Stromerzeugung?
Dienstag, 16 Januar 2018 17:26 Publiziert in Aktuelle NewsDas Beispiel Uniper
Elektrische Energie – in der Allgemeinheit als „Strom“ ein gängiger Begriff – ist keine normale Allerweltsware, sondern ein außerordentlich wichtiges strategisches Produkt sowohl für die privaten Haushalte als auch für die Wirtschaft. Ohne die gesicherte Teilhabe am Strom läuft buchstäblich nichts. Strom erleuchtet nicht nur die Wohnungen und die Straßen; elektrische Energie treibt die verschiedenen Haushaltsgeräte einschließlich elektrischer Zahnbürsten und Rasierapparate an. In der Wirtschaft ist die Elektrizität ein zentraler Produktionsfaktor: Maschinen, Anlagen und logistische Einrichtungen stünden ohne Strom still ebenso wie Aufzüge oder Eisenbahnen bzw. Nahverkehrssysteme. Ohne Elektrizität keine Funktionsfähigkeit in den Krankenhäusern, kein Internet und keine Kommunikation. Und sollte dem automobilen Elektroantrieb tatsächlich der Durchbruch gelingen, wird die Stromerzeugung noch erheblich an Bedeutung gewinnen. Irgendwoher muss der Strom für den Antrieb der Fahrzeuge ja kommen.
Konjunktur für Hellseher und Kartenleser
Zum Jahresbeginn haben Hellseher und die Wahrsager mit der Glaskugel immer Hochkonjunktur. Doch wir sind weder Wahrsager noch Kartenleser, sondern nur nüchtern beobachtende Redakteure. Als solche können wir uns nur auf aktuelle Entwicklungen und Analysen stützen. Und da sind einige Fragezeichen für die Entwicklung 2018 fällig. Zunächst haben wir in Deutschland immer noch eine Hängepartie bei der Regierungsbildung. Dies gilt ausdrücklich auch für eine etwaige neue Große Koalition, die keineswegs in trockenen Tüchern ist. Sie ist von zu vielen Kompromissen abhängig – faule eingeschlossen. Eine Koalition der Verlierer hat das „Geschmäckle“ eines Weiterwurstelns wie bisher. Eine stabile und längerfristig planbare Regierung sieht anders aus.
Sie klebt am Amt und will deshalb erneut eine Große Koalition
Alles hat seine Zeit, heißt es im Buch Prediger. Es wäre daher jetzt für die Bundeskanzlerin an der Zeit, endlich von sich aus zurückzutreten bevor sie „gegangen“ wird – dies scheint offensichtlich und leider die Bundeskanzlerin immer noch nicht zu kapieren. Dies ist eigentlich für die Frau schon wieder tragisch und ein Drama! Fast alle, einschließlich zahlreicher Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, wissen es und wünschen bzw. fordern inzwischen – teilweise noch verklausuliert – den Rücktritt der Angela Merkel.
Aus dem „Land der Ideen“ wurde ein Pannenland
Dienstag, 19 Dezember 2017 10:15 Publiziert in Aktuelle NewsBedeutungsverlust 2017
Was funktioniert noch in Deutschland? Premieren-ICEs zwischen Berlin und München bleiben bereits mit den Ehrengästen auf der Strecke liegen; die eventuell notwendige Verteidigung der Ostseeausgänge wird dann einmal verschoben, weil die gesamte deutsche U-Boot-Flotte bis weit in das Jahr 2018 nicht einsatzfähig ist und Österreich führt uns vor, wie Bundesregierung machen geht. Die Eröffnung des Berliner Flughafen wurde wieder einmal verschoben und die Elbvertiefung zum Hamburger Hafen entwickelt sich seit 15 Jahren zur schier unendlichen Geschichte. Und für das Managen einer Energiewende ist Deutschland im Ausland nun wirklich kein Vorbild, wenn man nur an die riesige Subventionsmaschinerie für die Erneuerbaren denkt, die in Deutschland zu Energiepreisen führen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Dies sind nur einige Beispiele
Union und SPD haben sich auseinandergelebt
Die Gier nach der Macht scheint wohl größer zu sein als die Vernunft. Unionsparteien und SPD haben offensichtlich nichts dazu gelernt und wollen trotz ihres Wahldebakels vom 24. September 2017 eine neue Große Koalition, die übrigens so groß nicht mehr ist, ausloten. Dies auch, weil eine schwarz-gelb-grüne Koalition schon in den Sondierungen scheiterte. Zurecht übrigens, denn allein das Verhältnis Grüne und FDP entspricht dem des Teufels mit dem Weihwasser. Jetzt soll ein neuer Anlauf für eine Große Koalition starten. Aber wie soll dies funktionieren? Nachdem Union und SPD unverrückbare Dogmen – neuerdings „rote Linien“ genannt – einzogen, die konträrer nicht sein könnten, fragt man sich, was eine große Koalition eigentlich soll. Denn außer der gemeinsamen Lust an der Macht, werden wohl Union und SPD in erster Linie streiten.
Die Kehrtwende
Die traditionsreiche deutsche Sozialdemokratie steht wieder einmal vor einer grundsätzlichen Zerreißprobe. Nach dem katastrophalen Wahlergebnis bei der Bundestagswahl vom September 2017, mit nur noch 20,5% Stimmen für die ehemalige große Volkspartei SPD, steht die Partei – wieder einmal – vor einer fundamentalen Zerreißprobe wie 2005, als der ehemalige Parteichef Oscar Lafontaine den Austritt aus der SPD und einen Anschluss an die Linke ankündigte. Nachdem Martin Schulz am Wahlabend vollmundig erklärte, dass die SPD in die Opposition gehe, war von einer parteiinternen Kritik an dieser Entscheidung nichts zu hören. Dies war gut so, denn die Partei zeigte Charakter in der Konsequenz des Wahlergebnisses.
Siemens: Rekordgewinn, Stellenabbau und Kohleausstieg
Mittwoch, 22 November 2017 14:31 Publiziert in Aktuelle News"Stark wie noch nie"
Siemens ist schon traditionell ein reiches Unternehmen – sogar ein sehr reiches! Früher bezeichnete man den Koloss als eine „Bank“ mit angeschlossener Elektroabteilung. Der Riesentanker wird – gelegentliche Krisen in einzelnen Geschäftsfeldern hin oder her – immer größer. Dies ist schön für die deutsche Wirtschaft und sei Siemens aufrichtig gegönnt. Bei der Jahrespressekonferenz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/17 (1.10 bis 30.9.) berichtete am 9.11.2017 der Siemens Chef und eigentlich bodenständige Bayerwaldler Josef (Joe) Kaeser über ein Brillantfeuerwerk neuer guter Siemens-Rekordzahlen. Der Umsatz des größten deutschen Technologiekonzerns stieg auf 83 Milliarden Euro und der Vorsteuergewinn auf 9,5 Milliarden Euro. Selbst nach Steuern beträgt der Gewinn 6,2 Milliarden Euro. Siemens, so Kaeser vor der Presse, sei „stark wie noch nie“.
Lieber ein Schrecken mit Ende, als ein Schrecken ohne Ende
Montag, 20 November 2017 15:40 Publiziert in Aktuelle News„Jamaika“ ade
Die FDP hat die wochenlangen Sondierungen mit den Unionsparteien und den Grünen abgebrochen. Dies ist gut so, denn eine schwarz-gelb-grüne Regierungskoalition wäre alles, bloß keine für das Land stabile Regierung geworden und mit Sicherheit von einer Krise in die nächste gestolpert. Wer wochenlang noch nicht einmal aus der Phase der Sondierungen herauskommt – wohlgemerkt befanden sich die Parteien noch nicht einmal in konkreten Koalitionsverhandlungen – hat jeden Anspruch verspielt, eine Regierung zu bilden. Allein das Ansinnen, insbesondere der Angela Merkel, war von vornherein eine drohende Missgeburt. Sie war lediglich getrieben vom unglaublichen Kleben einer völlig überschätzten Kanzlerin an der Macht und den Grünen, endlich wieder auf Bundesebene an die vollen Fleischtöpfe mit den damit verbundenen Privilegien wie große Dienstwagen zu kommen. Wasser predigen und Wein trinken!
Die Bonner Klimakonferenz – übliche Medienhysterie
Rechtzeitig zum Beginn der 23. UN-Klimakonferenz, die diesmal vom 6. Bis 17. November 2017 in Bonn stattfindet, hat, wie immer vor den Klima-Mega-Veranstaltungen, die Angst vor der in zahlreichen Medien fast schon herbei gezeterten Apokalypse Hochkonjunktur. Neu ist dies nicht. Mit Schreckensbotschaften sollen die Deutschen seit Jahrzehnten sensibilisiert werden. Bereits vor über 30 Jahren, am 11. August 1986, machte der „Spiegel“ in seiner damaligen Ausgabe 33 mit einer Titelgeschichte „Die Klima-Katastrophe“ auf und setzte auf dem Titel-Cover publicitywirksam den Kölner Dom einige Meter in ein Wassermeer. 2004 sollte dann der Film „The Day After Tomorrow“, der sich mit der globalen Erwärmung der Erde beschäftigte, für eine Bewusstseinsbildung für den Klimawandel sorgen. Die Szenarien sind natürlich nicht eingetreten.