Chinas neue Seidenstraße – Chancen für Europa
Montag, 08 April 2019 14:22 Publiziert in Aktuelle NewsAm Investitionsvolumen partizipieren
Als im Herbst 2013 Chinas Präsident Xi Jinping die Initiative „Neue Seidenstraße One Belt – One Road“ proklamierte, hat die westliche Politik dieses Vorhaben nicht verstanden und als Nebensache einer Nostalgie zur Kenntnis genommen. Gewiss, so Meinungen im Westen, wolle China mit dem Projekt an seine große Vergangenheit erinnern. Doch dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas ging und geht es um mehr! Mit einem im Jahr 2018 erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 14.093 Milliarden $ ist China inzwischen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt (nach den USA mit 20.413 Milliarden Euro). Die erreichte Position will Xi Jinping durch die Erschließung neuer Märkte festigen und ausbauen. Das „Reich der Mitte“ knüpft mit der Seidenstraßen-Initiative an seine glorreiche Geschichte an. Doch die Gewinnung neuer Handelspartner soll behutsam erfolgen. Die chinesische Führung will nicht als bestimmender neureicher Staat auftreten. Man sei bei allen erreichten Erfolgen immer noch ein Land im Aufholprozess.
Bankfusionen haben in Deutschland ihre Tücken
Montag, 25 März 2019 12:43 Publiziert in Aktuelle NewsDeutsche Bank und Commerzbank – wo liegt der Sinn?
Der Versuchsballon einer Fusion der beiden größten deutschen Privatbanken wurde von der Politik – und offenbar aus dem Bundesfinanzministerium – gestartet. Ob Finanzminister Scholz über das Fusionsmodell die seit der Finanzkrise gehaltene Beteiligung bei der Commerzbank weghaben oder zumindest reduzieren will, darf man vermuten. Doch was bringt für die Institute selbst ein Zusammengehen?
Unternehmen bauen Arbeitsplätze ab
Die Hiobsbotschaften überhäufen sich. Audi, VW, Ford Deutschland (aber auch Zulieferer) kündigen fast schon im Tagestakt den Abbau von Arbeitsplätzen an. Zu allem Unglück soll jetzt sogar VW mit dem Austritt aus dem mächtigen Verband der Automobilindustrie (VDA) gedroht haben, weil der VDA nach Meinung der Wolfsburger zu wenig Engagement für die E-Mobilität zeige.
Illusionen à la francaise
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat mit viel Pathos in einem Gastbeitrag für verschiedene Tageszeitungen in den EU-Ländern (in Deutschland „Die Welt“) ein Europabild gezeichnet, das man eher reserviert sehen muss. Weder ist Europa in großer Gefahr (eher die vielen selbstherrlichen Strukturen in der EU), noch ist der von Macron vorgeschlagene Neubeginn in Europa umsetzbar. Überhaupt wirken die Vorschläge des Staatspräsidenten seltsam. Er will Europa reformieren und findet noch nicht einmal in seinem eigenen Land die Zustimmung der „Bürgerinnen und Bürger“ (so die Anrede in seinem Zeitungsbeitrag) für eine Reform in Frankreich. Macrons Umfragewerte liegen im eigenen Land am Boden, selbst seine ehemaligen Förderer wie Expräsident Francois Hollande wenden sich von ihm ab. Die Protestbewegung der „Gelbwesten“ zeigen ein Frankreich, dass nicht unbedingt Kompetenz und Führungsstärke von Macron zeigt. Viele Menschen, nicht nur in Frankreich, sagen nicht zu Unrecht, dass sich der Präsident – bevor er Illusionen verbreitet – erst mal um sein eigenes Land kümmern soll. Macron hat nämlich keine Autorität mehr. Er wollte ein Gegengewicht gegen die „Populisten“ in Frankreich aufbauen und hat das Gegenteil erreicht.
Der politische Aschermittwoch
Vilshofen und Passau – die niederbayerischen Nachbarstädte an der Donau waren einmal ein Markenzeichen der politischen Folklore am Aschermittwoch. Begonnen hat alles vor hundert Jahren, am 5.3.1919, in Vilshofen. Der Bayerische Bauernbund, eine ehemalige Partei der Landwirte, organisierte am Aschermittwoch eine Versammlung mit politischen Forderungen. Doch über Niederbayern hinausgehend, hatte der Vilshofener Aschermittwoch in seinen ersten vierzig Jahren nach der Gründung eigentlich keine überregionale politische Bedeutung.
Olaf Scholz will höhere Besteuerung internationaler Großkonzerne
Es ist das alte Lied der Genossen. Wenn die Haushaltsmittel knapp werden, fallen ihnen als erstes immer Steuererhöhungen ein. Sie liebäugeln mit mehr Steuern „für Reiche“ oder mit einem „Sondersoli“ für „Gutverdiendende“, wobei die Messlatte für die höheren Einkommen, je nach Background und Gusto der SPD-Parteirichtung, einen breiten Spielraum offen lässt.
Annegret Kramp-Karrenbauer und Kathrin Göring-Eckardt im gemeinsamen Interview
Sie haben sich offensichtlich sehr lieb – die Frontfrauen der CDU und Grünen. In einem Doppelinterview in der „Bild am Sonntag“ haben CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer und Göring-Eckardt, Bundestags-Fraktionsvorsitzende der Grünen, mehr wie Artigkeiten ausgetauscht. Insbesondere Göring-Eckardt hat sich angebiedert („… hier am Tisch, sitzen zwei Parteien, die gern regieren wollen …). Trotz unterschiedlicher Sichtweisen sei man kompromisswillig. Und die Bundesvorsitzende der CDU war nicht weniger deutlich. „Wir leben in einer Zeit, wo es keine natürlichen Koalitionspartner mehr gibt. Da müssen wir gesprächsfähig sein.“ Hört, hört – heißt dies auch, dass die Union – es geht ja schließlich im Falle des Falles um den puren Machterhalt – notfalls eine Koalition mit der Linkspartei eingehen würde und was heißt eigentlich keine „natürlichen“ Koalitionspartner? Wer war, wenn es diese nicht mehr gibt, für die Union „natürlich“?
Bertelsmann-Stiftung: Ungefragte Stimmungsmache zum deutschen Arbeitsmarkt
Mittwoch, 13 Februar 2019 14:53 Publiziert in Aktuelle NewsUnsinn oder Realität?
Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung sorgt für Aufregung. Bedingt durch den demographischen Wandel bräuchte Deutschland – so die Studie – jährlich bis zum Jahr 2060 mindestens 260.000 Menschen – 114.000 aus EU-Ländern und 146.000 aus Drittstaaten außerhalb der EU. Ein Einwanderungsgesetz sei dringender denn je.
Nord Stream 2 wird zum politischen Spielball – der Versorgungsauftrag gerät leider zur Nebensache
Es war eine politische Bombe und eine Brüskierung der Angela Merkel sowie eine französische Machtdemonstration gegenüber dem wirtschaftlich stärkeren Deutschland. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron wollte mit seiner kurzfristig angesagten Torpedierung der Gasleitung Nord Stream 2 an die Bundesregierung ein Signal setzen: Motto – Angela, Du bestimmst nicht alles allein, bis hierher und nicht weiter! Macron nutzte völlig überraschend die amerikanischen Angriffe gegen die Gaspipeline, um der Kanzlerin, und somit Deutschland, eine Lektion zu erteilen: Kurz vor der Entscheidung des Europäischen Rats über eine neue Gasrichtinie gab Frankreich bekannt, aus der Allianz mit Deutschland bei der neuen Ostsee-Pipeline auszusteigen. Dadurch wäre das Energieprojekt Nord Stream 2 zum Fall gebracht worden. Die Aufregung in Berlin war groß.