Landtagswahl 2012 Nordrhein-Westfalen:
Norbert Röttgen hatte keine Siegchance
Das vorläufige Endergebnis der NRW-Landtagswahl am 13. Mai 2012, mit einem grandiosen Sieg für Hannelore Kraft, konnte nur Blauäugige überraschen. Norbert Röttgen als Herausforderer und Spitzenkandidat der CDU hatte nicht die Spur einer Chance. Es kam, auch aufgrund der unmöglichen Präsentation von Röttgen im Wahlkampf, wie es kommen musste. Ein Desaster für die CDU in Nordrhein-Westfalen, die gerade einmal auf 26,3% kam, während Hannelore Kraft – wir sagen bewusst Hannelore Kraft und nicht die SPD – 39,1% für die Sozialdemokratie erreichte. Die Wirtschaft, dies spricht Bände, sieht den Sieg von Hannelore Kraft wohlwollend.
Wie gehen wir mit unserem Staatsoberhaupt um?
Beispiellose Medienhysterie
Die Titelseite der Februar-Ausgabe des Monatsmagazins „Cicero“, auf der in einer Zeichnung Kopf und Hände des Bundespräsidenten Wulff im Holzwürgegriff am Pranger, von sensationsgierigen Journalisten umstellt, gefesselt sind, erinnert in erschreckender Weise an die Verurteilung und Kreuzigung Jesu. Die Frage von Pilatus, „was hat er (Jesus) denn Böses getan“ (Matthäus 27, Vers 23), wurde von einer aufgeregten Meute beantwortet: Lass ihn kreuzigen. Auch im Fall des zurückgetretenen deutschen Staatsoberhauptes Wulff hatte die Ratio, die faire Auseinandersetzung, in einer fast schon hysterischen Mediengesellschaft nicht die Spur einer Chance. Fast jeden Tag wurde ein neuer „Skandal“ aus dem Hut gezaubert, mit riesigen Überschriften in der Boulevardpresse wirkungsvoll unter die Menschen gebracht, und in Talkshows wurde scheinheilig die Frage „darf der Bundespräsident das“ gestellt.
Zum Rücktritt des Bundespräsidenten
Kritik und Denkmalschutz
Nun auch das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland! Bundespräsident Horst Köhler trat zurück und er begründete dies mit dem fehlenden Respekt gegenüber seiner Person als Amtsträger und Verfassungsorgan. Der einmalige Vorgang des Rücktritts des Staatsoberhauptes hat eigentlich zwei Fragen aufgeworfen:
Erstens, wie gehen Medien, Öffentlichkeit und politische Parteien mit unserem Staatsoberhaupt um und steht gar der Bundespräsident unter Denkmalschutz?
Zweitens, unabhängig von der Wertung der ersten Frage, steht im Raum: Kann der Bundespräsident in einer kritischen Situation der Bundesrepublik Deutschland, Land und Leute gewissermaßen „fluchtartig“ verlassen und im Stich lassen?