Jahreswechsel – dies ist immer die große Zeit der „Hellseher“, die ganz genau wissen, wie das neue Jahr wird. Doch diesmal sind die Propheten weitgehend abgetaucht. Zu oft lagen sie 2016 mit Vorhersagen und Prognosen falsch: Brexit und US-Präsidentenwahl sind nur zwei Beispiele (siehe Aufmacher).
Neue Aufregung gibt es sowohl in der Politik als auch bei vielen Medien: Grund ist der angekündigten Eintritt der US-Webseite Breitbart News in den deutschen Kommunikationsmarkt. Warum eigentlich die Aufregung? Würden die Medien allumfassend berichten und weniger einen Betroffenheitsjournalismus praktizieren, deckten die Menschen ihren Informationsbedarf weniger über die sogenannten „Sozialen Medien“: Facebook, Twitter u.a. sind der falsche Adressat – sie sind lediglich ein Serviceangebot und ein Informationskanal, wenn klassische Printmedien ihrer Aufgabe nicht gerecht werden (siehe unseren Beitrag „Medien und das Internet“).
Ein erfreuliches Thema ist die Elbphilharmonie, Hamburgs neue Duftmarke! Deutschlands wohl spektakulärstes Bauwerk wird endlich in Betrieb genommen. Der Bau war eine schier unendliche Geschichte mit enormen Kostenüberschreitungen, Terminverzögerungen und technischen Schwierigkeiten. Ende gut, alles gut? Ja, Hochtief hat ein bestechendes Bauwerk – das auch ein Imageträger für Deutschland wird – abgeliefert. Bravo. Doch künstlerische Euphorie in Richtung Musikstadt Hamburg ist unangebracht. Ein noch so gelungener Konzertsaal macht noch keine Musikstadt. Die internationale Konkurrenz, Wien, Paris oder Rom, schläft nicht. Dennoch alle guten Wünsche für Hamburg. Der Inbetriebnahme der Elbphilharmonie haben wir einen redaktionellen Schwerpunkt gewidmet.
Wie ist das globale Image Deutschlands? Ein neues Ranking sieht Deutschland weltweit nach den USA auf dem zweiten Platz. Doch Zweifel sind angebracht. Auch darüber berichten wir.