Fußball: Das große Geschäft
Der Ball rollt wieder
Endlich wieder Fußball – seit 24. August spielen die Bundesligisten wieder um Punkte. Doch die angeblich „schönste Nebensache der Welt“ wurde schon lange zu einem knallharten Business. Opas Sonntagsvergnügen (damals wurde vorwiegend am Sonntag gespielt) mit einer Identifikationsbildung in den frühen Nachkriegsjahren ist Geschichte. Fußball gespielt wird natürlich immer noch – aber er wurde zum Background des großen magischen Dreiecks Fußball – Wirtschaft – Medien. Die wirtschaftliche Dimension des bezahlten Fußballs entspricht einem globalen Großunternehmen. Nach einer Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte generieren allein die fünf wichtigsten Ligen in Europa (England, Spanien, Frankreich, Italien und natürlich Deutschland) einen Umsatz von 15 Milliarden Euro. Allein auf die Bundesliga entfallen davon 2,8 Milliarden Euro und auf Deutschlands „Branchenführer“ FC Bayern ca. 590 Millionen Euro.
Fußballsport, Politik und Großinquisitor:
Lothar Matthäus und ein Händedruck mit Präsident Putin
Die Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland neigt sich dem Ende. Sollte auch in den zwei letzten Tagen alles friedlich weiterlaufen, dann lässt sich jetzt schon sagen, dass mit der WM 2018 ein großartiger Erfolg und Imagegewinn für das Gastgeberland erreicht wurde. Kurz vor dem Ende der WM vermitteln positive Bewertungen wie z.B. hervorragend organisiert, wunderschöne Stadien oder viel Lob über die russische Gastfreundschaft weltweit ein neues Russlandbild. Führende Repräsentanten der internationalen Fußballwelt und ganz normale Fans waren sich einig: Der „FIFA WORDCUP Russia 2018“ gehört zu den besten Weltmeisterschaften seit Jahrzehnten. Dies sagte auch Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, 150 Länderspiele für Deutschland, in seinem kurzen Statement bei einem Empfang im Kreml.
Wirtschaftsfaktor Bundesligafußball
Vereine mit Millionenumsätzen müssen sich im amateurhaften Umfeld behaupten
Angeblich haben die Fußballbundesligisten der I. und II. Liga ein Umsatzvolumen von zwei Milliarden Euro erreicht. Und in einer von der Deutschen Fußball Liga GmbH zusammen mit McKinsey vorgestellten Studie wird in den allerhöchsten Tönen die Wirtschaftskraft, die der Profifußball schaffe, gepriesen. Doch die entscheidende Frage, wie es wohl mit der Verschuldung der Vereine stehe, wird nicht beantwortet.