WirtschaftsReport März 2017
Klima, Arbeitsplätze und Energiewende
Auf zum letzten Gefecht
Rechtzeitig vor dem 1. Mai 2015 rief unter anderem die Gewerkschaft IG BCE zu einer Großdemonstration gegen die Kohlepolitik der Bundesregierung auf. Und tatsächlich demonstrierten 15.000 Beschäftigte aus der Braunkohlenwirtschaft der Lausitz, aus Sachsen und dem Rheinland (Reviere und Kraftwerke) in Berlin für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Aber auch die Kraftwerkebetreiber sehen die Grundlagen für den wirtschaftlichen Betrieb ihrer fossilen Anlagen gefährdet, wenn weitere Abgaben für Kohlekraftwerke Realität werden.
Unrealistische Brüsseler Gedankenspiele
Nichts als heiße Luft – das EU-Energiekonzept
Die EU will eine Energieunion nach dem Modell der Währungsunion etablieren. Am 25. Februar 2015 stellte die Europäische Kommission das lange erwartete Energiekonzept für die EU vor. Es kam dabei – um es im Ergebnis vorwegzunehmen – außer heißer Luft, Worthülsen und grauer Theorie nichts Konkretes oder Belastbares heraus: Für jeden etwas und nur keinen Ärger bei den Mitgliedsländern provozieren. Dies könnte das Motto für die Energieunion, die analog der Währungsunion der EU jetzt vorschwebt, gewesen sein.
Akzeptanz für Energiewende nimmt in Deutschland ab
Stromverbraucher kritisieren hohe Kosten und Umsetzung der Energiewende
In wenigen Jahren sind die Verbraucherpreise für Strom massiv gestiegen. Vor allem die privaten Haushalte sind betroffen. Die Anzahl der Stromverbraucher, die ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können, nimmt ständig zu und ganz offen wird immer mehr von einer „Energiearmut“ bei den Privathaushalten gesprochen. Ein durchschnittlicher Haushalt mit drei Personen zahlt rund 85 Euro im Monat für Strom. Davon entfallen gut 18 Euro allein auf die EEG-Umlage (Erneuerbare Energien Gesetz).
Die Energiewende und die Arbeitsplätze:
Große Koalition muss EEG reformieren
Bei den derzeitigen Koalitionsverhandlungen zwischen den Unionsparteien und der Sozialdemokratie spielt die Energiepolitik eine Schlüsselrolle. Endlich, endlich muss man wohl sagen, ist führenden Repräsentanten sowohl aus dem Unionslager als auch aus der SPD klar geworden, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dringend reformiert werden muss.