Die Wasserkraft gehört zu den traditionsreichsten Erzeugungstechnologien. Heute hat die Wasserkraft – ob Fluss-, Speicher- oder Pumpspeicherkraftwerke – im Bereich der regenerativen Erzeugung weltweit mit 80% den mit Abstand größten Anteil. In einigen europäischen Ländern – Norwegen und Österreich – ist die Stromerzeugung durch Wasserkraft sogar dominierend. Die Wasserkraft hat eine enorme Bandbreite: von einzelnen 14.000 MW-Anlagen (entspricht 10 Atomkraftwerken) in China und Brasilien bis hin zur „kleinen“ Wasserkraft unter einer Leistung von einem MW an kleineren Flussläufen.
Auch in Deutschland hat die Wasserkraft schon immer eine bedeutende Rolle gespielt. Der Begriff vom „weißen Gold“ unterstreicht die Bedeutung des Wassers als Energieträger. Doch die emissionsfreie Stromerzeugung durch Wasserkraftwerke muss sich insbesondere in letzter Zeit zahlreicher Angriffe durch Fischerei- und Umweltverbände erwehren. Aber längst haben die Wasserkraftbetreiber die Herausforderungen durch eine sensibilisierte Bevölkerung in Fragen des Tierschutzes und der Umwelt angenommen. Fischtreppen und Wanderhilfen sind selbstverständlich geworden und selbst Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke entwickelten sich Anziehungspunkten für den Tourismus. Beispiele dafür sind der Edersee – ein künstliches Wasserbauwerk – oder das Walchenseekraftwerk in Oberbayern.
Auch neue Pumpspeicherkraftwerke passen sich – gut modelliert – dem natürlichen Umfeld an. Gerade Pumpspeicher stellen derzeit die einzige Möglichkeit dar, Energie großtechnisch zu speichern. Sie sind somit ein wichtiger Partner der Energiewende, indem sie Überschussproduktionen von Wind- und Sonnenstrom aufnehmen, in Form von hochgepumpten Wasser speichern und dieses dann in elektrische Energie umwandeln und bereitstellen, wenn die Sonne zu wenig strahlt oder der Wind nicht oder nur schwach weht.