SPD mal wieder am Scheideweg
Schulz-Hype ist vorbei
Die traditionsreiche deutsche Sozialdemokratie ist ratlos! Der Hype um den neuen Parteivorsitzenden Martin Schulz (Heidelberger Hochschulrede von Schulz: „Flüchtlinge sind wertvoller als Gold“) war schnell verflogen. Inzwischen kann die SPD froh sein, wenn sie wieder ihr bescheidenes Ergebnis der Bundestagswahl 2013 mit 25,7% erreicht. Siehe dazu unseren Kommentar „Rot-Rot-Grün – ein Gespenst“. Die Ernüchterung für die Genossen zeigte sich bei den Landtagswahlen im Saarland sowie in Schleswig-Holstein und vor allem in Nordrhein-Westfalen. NRW war immer das SPD-Stammland; wenn dort die SPD, wie jetzt bei der Landtagswahl geschehen, nur noch bescheidene 31,2% erreichte, dann ist die höchste Alarmstufe vorhanden. Was soll da deutschlandweit herauskommen, wenn schon NRW so abfällt?
Rot-Rot-Grün – ein Gespenst?
Martin Schulz muss Farbe bekennen
Die SPD hat einen neuen Hoffnungsträger namens Martin Schulz. Doch Hoffnungsträger, sowohl Kanzlerkandidaten als auch Parteivorsitzende, hatte die Sozialdemokratie schon oft. 2009 wollte Frank-Walter Steinmeier Kanzler werden, 2013 Peer Steinbrück. Beide schafften es nicht. Turbulenter war es bei den Parteichefs. Von 2004 bis heute führten nicht weniger als sechs Personen die traditionsreiche Partei: Franz Müntefering, Matthias Platzeck, Kurt Beck, Frank-Walter Steinmeier, wieder Franz Müntefering, schließlich Sigmar Gabriel. In wenigen Wochen soll dann – Nummer sieben – Martin Schulz auch neuer Parteivorsitzender der SPD werden.