Fehlerhafte Prognosen führen zu zweifelhaften Entscheidungen und gefährden Branchen wie die Stahlindustrie
Krupp Hellseher und „Experten“ haben beim Jahreswechsel Konjunktur
Die Hellseher sind wieder aktiv und unter uns! Immer zum Jahreswechsel vernehmen wir den sich stets wiederholenden Unfug: Einige Medien entwickeln erstaunliche Fähigkeiten und präsentieren uns Jahresschlussausgaben mit einer geradezu prophetenhaften Weitsicht der Wahrsagung durch Hellseher! So macht etwa ein ansonsten durchaus seriöses Wirtschaftsmagazin auf seiner Titelseite mit der Aussage „So wird 2011“ auf und bezieht dabei – einmal in Fahrt – gleich das nächste Jahrzehnt mit ein. Die Fachpostille prophezeite bereits vor einem Jahr die Entwicklung von Konjunktur, Märkte, Branchen und Unternehmen für das vergangene Jahr 2010 und lag so ziemlich daneben und befand sich damit in bester Gesellschaft mit Gutachtern aller möglichen Institutionen und, wie könnte es auch anders sein, der selbsternannten „Experten“. Das erwähnte Wirtschaftsmagazin attestierte vor einem Jahr immerhin eine Erholung aus dem tiefen Fall im Soge der Finanz- und Wirtschaftskrise – aber sie wirke zittrig und „schwungvoll geht anders“. Die Exportlokomotive Deutschland habe eine zu schwache Lok, um Investitionen mitzuziehen.