Aufziehende Gefahren im Nahen Osten:
Berechtigte Sorgen in Israel
Es geht schneller los als gedacht! Nur wenige Tage nach dem Sturz des Ex-Präsidenten Mubarak – siehe auch die WirtschaftsReport-Analyse „Nach dem Sturz Mubaraks" (Link) – haben die neuen Machthaber in Ägypten ausgerechnet dem Iran erlaubt, eine Provokation vor allem gegenüber Israel zu starten. Erstmals seit über 30 Jahren befuhren zwei Kriegsschiffe (darunter eine Fregatte) den Suezkanal, dessen rechtes Ufer die Halbinsel Sinai, die an Israel grenzt, ist. Mubarak hat eine derartige Provokation gegenüber Israel nicht zugelassen. Deutschlands führende Zeitungen, u.a. „Die Welt“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, haben darüber berichtet. Nach dem Verlassen des Suezkanals fahren die Iraner auf ihrem Weg nach Syrien an der Küste Israels vorbei.
Die Entwicklung nach dem Sturz Mubaraks könnte in Ägypten aus dem Ruder laufen:
Demokratie ja – aber in einer Demokratie muss auch gearbeitet werden
Die Euphorie nach dem Sturz Mubaraks ist in Ägypten groß. Doch die Analyse der Massendemonstrationen in Ägypten – nicht nur auf dem Tahrir-Platz in Kairo – hat relativ schnell gezeigt, dass es den vorwiegend jungen Leuten, sofern sie nicht von Fundamentalisten gesteuert wurden, in erster Linie um mehr Wohlstand ging (siehe Titelseite des WirtschaftsReport Februar 2011). Gewiss wollen die Ägypter natürlich auch Demokratie, doch ist Demokratie ein dehnbarer Begriff. Was versteht ein Volk unter Demokratie, das in einer ganzen Generation Demokratie nach westlichen Maßstäben nie erlebt hat?